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Schon die alten Griechen kannten das kleine Fernrohr, in dem mit Hilfe bunter Glassteinchen eine Vielfalt geometrischer Bilder entsteht. Einerseits faszinierendes Kinderspielzeug, ist das Kaleidoskop andererseits ein Symbol für eine bunte anregende Mischung und somit auch bildhaft für die Verschiedenheit in der menschlichen Gesellschaft.
Wo Menschen zusammenkommen, entsteht immer ein buntes Miteinander. Je verschiedener die Menschen, um so farbenfroher ihr Zusammentreffen.
Der Förderverein Kaleidoskop engagiert sich innerhalb dieser bunten Mischung für die Bewohner*innen und Tagesgäste des „AWO Haus Spielberg". Die
Einrichtung ist Heimat für erwachsene Menschen mit schweren Behinderungen. Wir fördern die Teilhabe dieser Menschen in ihrem Lebens- und Wohnumfeld im gesellschaftlichen Kaleidoskop; Kontakte und
Kooperation im Sozialraum gehören gleichermaßen zu diesem Anliegen.
Wir sind Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen mit dem „AWO Haus Spielberg" verbunden fühlen. Dies sind Mitarbeitende der Einrichtung, Bewohner*innen, Tagesgäste, deren Eltern, Verwandte und Freunde, Betreuer, Ärzte und Therapeut/innen und viele andere mehr, die den Inklusionsgedanken gutheißen und unsere Arbeit unterstützen wollen. Mit Hife ihrer Mitgliedsbeiträge und Spenden setzt sich Kaleidoskop dafür ein, das Leben der Bewohner/innen und Tagesgäste des AWO Hauses zu bereichern. Wir freuen uns deshalb über Ihr Interesse. Gerne begrüßen wir neue Mitglieder und Förderer.
Das „AWO Haus Spielberg" bietet Heimat für erwachsene Bewohner*innen und Tagesgäste mit schweren Behinderungen. Manche haben diese seit Geburt, andere haben sie im Laufe ihres Lebens erworben. Krankheiten und Unfälle sind hierbei die häufigsten Ursachen. Aber das Wichtigste ist: Es sind Menschen wie du und ich mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Stärken und Bedürfnissen. Sie haben alle eine individuelle Lebensplanung und alle sind Mitbürger*innen unserer Gemeinde.
„Inklusiv leben – Wege zur Inklusion im sozialen Raum für Menschen mit geistiger Behinderung" – so lautete der Titel eines Projektes des AWO Bundesverbandes, an dem das Haus Spielberg von 2011 bis 2013 nach Anregung der damaligen Einrichtungsleiterin Regine Aberle teilnahm. Die Aufgabe wurde von der Sozialpädagogin Felicitas Becker übernommen. Ziel des Projektes war es, Wege für ein gemeinsames Leben von Menschen mit und ohne Behinderung zu ebnen, Begegnungen zu gestalten und Kooperationen vor Ort auszubauen. Gleichzeitig sollten bestehende Barrieren abgebaut werden. Auf den Punkt gebracht, hieß dies nichts anderes als die Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention, in der die Rechte von Menschen mit Behinderungen formuliert sind. Seit der Verabschiedung des Gesetzes im Jahre 2006 soll in der Gesellschaft der Blick verstärkt dafür geschärft werden, dass Inklusion von behinderten Menschen keine Nettigkeit oder ein Entgegenkommen ist, sondern ein gesetzlich verbrieftes Menschenrecht.
Das Rad der Zeit läuft schnell und somit war auch das Inklusionsprojekt
des AWO Bundesverbandes bedauerlicherweise bald Schnee von gestern. In der Materie mittendrin steckend, entwickelte Felicitas Becker in Kooperation mit der Einrichtungsleitung jedoch eigene Ideen
zur Weiterführung des Inklusionsgedankens, um für die Bewohner/innen und Tagesgäste des „AWO Haus Spielberg" mehr Teilhabe in der Gesellschaft und positive Erfahrungen im Alltag zu ermöglichen.
Sie erwog einerseits die Gründung einer Interessengemeinschaft für ein barrierefreies Karlsbad, andererseits sollte ein Förderverein für das Haus Spielberg ins Leben gerufen werden. Und beides
sollte tatsächlich schon bald Wirklichkeit werden.
Im Jahre 2011 hieß es dann erst einmal Ausschau halten nach sieben engagierten Personen, denn diese Anzahl Menschen ist zur Gründung eines rechtsfähigen eingetragenen Vereins (e.V.) erforderlich. Tatsächlich wurden die magischen Sieben aufgespürt und es konnte frisch, fröhlich, frei mit der Erarbeitung einer Satzung begonnen werden. Das war nicht so einfach, wie wir dachten, denn die Tücke lag im Detail. Nach endlosen Überarbeitungen derselben gelang schließlich am 19.2.2013 der Durchbruch, alles war paletti! Der Verein war gegründet!
Neben strapaziösen Umarbeitungen und Umformulierungen der Satzung war auch das Finden eines treffenden Vereinsnamens Anlass für endlose Diskussionen und Grund für schlaflose Nächte. In einer solchen kam einer Beteiligten schließlich – wohl durch eine Eingebung – das Wort KALEIDOSKOP in den Sinn, und das gefiel auch den sechs Anderen. Denn dieses kleine Rohr mit seinen glitzernden Kristallen und seinen ewig neu entstehenden bunten Mustern symbolisiert unsere Aufgabe, mit einer kreativen Vereinsarbeit das Leben in der Gesellschaft farbiger zu machen: durch die Inklusion von Menschen mit Behinderung.
Die Gründungsmitglieder von links nach rechts:
Die damalige Einrichtungsleiterin Regine Aberle, Ute Haitz, Claudia Nürnberg, Cornelia Rathay, Dr. Gertrud Mund,
Christa Schiebel und Felicitas Becker
Quelle: AWO
Landschaftlich reizvoll eingebettet in Wiesen, Wald und Felder, liegt das „AWO Haus Spielberg" am Ortsrand der Gemeinde Karlsbad am Rand des Nordschwarzwalds. Das Gebäude wurde nach seiner Erbauung im Jahre 1974 als Freizeit- und Schulungsstätte des AWO Kreisverbands Karlsruhe-Stadt genutzt. Hanne Landgraf (SPD) war damals die treibende Kraft. Das Haus, das 20 Jahre lang von Horst Riegler geleitet wurde, hatte verschiedene Schwerpunkte, beispielsweise die Vermietung an Gewerkschaften, aber auch an andere Interressenten. Es war auch Treffpunkt für deutsche und französische Jugendliche, den das Deutsch-Französische Jugendwerk zur Pflege der Freundschaft ermöglichte. Später wurden die Schwedenhäuschen in ABM-Maßnahme errichtet, so dass man dort nun auch Landschulheimaufenthalte anbieten konnte. Mit Ausscheiden von Herrn Riegler wurde das Gebäude ausgebaut und 1994 als Einrichtung der Behindertenhilfe von der AWO Karlsruhe gGmbH übernommen. Seitdem wohnen dort Menschen mit Mehrfachbehinderungen, die auf Begleitung und Förderung angewiesen sind.
Die Einrichtung bietet zwei Wohnbereiche, wobei fast alle der 24 Bewohner*innen in Einzelzimmern untergebracht sind. Manche der Zimmer verfügen über Balkon oder
Terrasse. Ein Anbau aus dem Jahre 2008 ermöglichte die Einrichtung einer Tagesförderstätte. Das Haus ist von einem großzügigen Gartengelände umgeben mit sehr viel Grün, einer wahre Oase, die mit
mehreren Feuerstellen auch zum Grillen einlädt.
Aufgrund der Schwere ihrer Behinderung kann die Mehrzahl der Bewohner*innen keine Werkstätte besuchen. Das Haus Spielberg bietet deshalb an Werktagen
auch für externe Tagesgäste umfassende Betreuung und Förderung. Dazu gehören unter anderem: Kunsttherapie, Reiten,
Schwimmen, Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie, Kochen oder Basteln.
Die Einrichtung ist alt, aber sehr gemütlich. Nachteilig ist eine gewisse Enge, da das Haus nicht für Rollstuhlfahrer konzipiert wurde. Auch die sanitären Anlagen sind nicht mehr zeitgemäß. Alles im Allem erfüllt das „AWO Haus Spielberg" nicht mehr die staatlichen Auflagen und Vorschriften, so dass in der nahen Zukunft ein Neubau auf dem Gelände in Angriff genommen werden muss. Das alte Haus soll erhalten bleiben und dann Tagesfördergruppen und Verwaltung beherbergen. Der Garten wird sich allerdings maßgeblich verkleinern.
Quelle: AWO Karlsruhe Gemeinnützige GmbH