Eine Woche lang fieberte das AWO-Haus Spielberg mit Bangen dem auf den 15. September anberaumten diesjährigen Sommerfest entgegen. Die Verheißung einer Kaltwetterfront mit Temperaturen zwischen 6 und 15 Grad ließ nicht Gutes erwarten. Zu heiß oder zu kalt? Beides ist für die Bewohner, von denen die meisten im Rollstuhl sitzen, eine Herausforderung. Zum Glück kam alles anders als erwartet:
Bei Beginn des Festes um 12.30 Uhr zeigten sich noch ein paar schwarze Wolken am Himmel, und schon erschien die wärmende Sonne, wohl herausgelockt vom Lied der unermüdlich spielenden Zwei-Mann (Frau) Band: „Ein Bett im Kornfeld", denn wer wollte sich denn schon bei bedrohlicher Bewölkung und Kälte im Kornfeld aufhalten?
Nach der Begrüßung der Gäste durch Frau Mager mit der Bewohnerin Angelika Rodenberg und einer Ansprache von Herrn Barton, dem Geschäftsführer der AWO Karlsruhe, konnte das Fest, dem durch das 30jährige Jubiläum des Hauses auch eine besondere Bedeutung zukam, unbeschwert seinen Lauf nehmen. Der Bäume und Büsche in Erwartung des geplanten Neubaus beraubt, erforderte das Gelände eine aufwändige Vorbereitung. Mit dem liebevoll gestalteten Blumenschmuck und der Vielzahl der geschickt gestellten Sitzgruppen, der Band, der Getränke- und Grillstation sowie dem verführerischen Kuchenstand mit seinen leckeren Kreationen konnte trotz aller Hemmnisse eine schöne Festatmosphäre geschaffen werden.
Stelltafeln mit Bildern aus der langjährigen Geschichte des Hauses lockten Besucher zum Stehenbleiben, ebenso wie die Infotafeln unseres Vereins Kaleidoskop, der dort auf seine Arbeit aufmerksam machte. Musik und Spiele mit den Bewohnern sorgten ebenso für eine gute Stimmung.
Leider war das Fest von der Bevölkerung diesmal weniger gut besucht, vermutlich, weil man allgemein miserables Wetter erwartet und sich deshalb für den Sonntag etwas mehr Erwärmendes vorgenommen hatte.
Sei's drum: Wer da war, hat Spaß gehabt, und es gibt ja noch die Chance auf ein neues Sommerfest in 2025, vielleicht gepaart mit dem Richtfest für das neue Haus? Na dann!
„Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund", meinte schon Hildegard von Bingen, die berühmte heilkundige Universalgelehrte aus dem 12. Jahrhundert. Ihre Mahnung ernst nehmend, sind wir vom Verein Kaleidoskop nun endlich auch auf den Hund gekommen, und das kam so:
Nachdem die einst zugelaufene heiß geliebte Hauskatze Momo aufgrund eines Augentumors trotz mehrfacher Heilungsversuche in der Tierklinik über die Regenbogenbrücke gegangen war, klaffte bezüglich tierischer Kontakte im AWO-Haus eine große Lücke. Zwar hatte man sich mittlerweile emotional an die von Anja Wandelt gezähmten vier Eichhörnchen angeschlossen, die sich tagtäglich am offenen Fenster kostenlose Nüsse bei den Bewohnern und Bewohnerinnen abholen, aber zu nahe durften sie diesen dabei natürlich nicht kommen, von der Unmöglichkeit, sie zu streicheln einmal ganz zu schweigen. Da sind Eichhörnchen dann doch eher distanzierte Geschöpfe mit Respekt, wenn nicht gar Angst vor den Menschen.
Durch eine Mitarbeiterin im AWO-Haus wurde aber bald schon ein heißer Tipp in punkto Tierkontakte gegeben: Sie berichtete von einem Therapiehund in ihrer Bekanntschaft und regte an, dass der Verein sich doch einmal mit Frau Hamm-Kleinfeld aus Karlsruhe in Verbindung setzen sollte.
Gesagt getan!
Frau Hamm-Kleinfeld ist Staatlich anerkannte Erzieherin und hat neben einigen anderen Qualifikationen auch eine Ausbildung in Tiergestützer Pädagogik. Seit neun Jahren arbeitet sie auf diesem Gebiet mit Kindern in verschiedenen Konzepten, unterstützt von ihrem Mischlingsrüden Leo. Zu unserer Freude erklärte sich Frau Hamm-Kleinfeld ohne Zögern bereit, mit Leo ins AWO-Haus zu kommen, um Kontakte zu den dort Wohnenden aufzubauen.
Ende Mai war es dann endlich soweit, dass man Leo und sein kompetentes Frauchen in Spielberg begrüßen konnte. Wir sind überzeugt, dass der adrette Rüde viel Leben ins Haus bringen wird, denn es ist eine unbestrittene Tatsache, dass tiergestützte Therapien, aber auch bloße Begegnungen mit Tieren eine positive Wirkung auf Menschen mit seelischen oder körperlichen Erkrankungen haben. Natürlich erfahren auch Gesunde durch den Kontakt zu tierischen Geschöpfen immer wieder eine Bereicherung.
Wir wünschen deshalb allen Bewohnern und Bewohnerinnen, den Tagesgästen und dem Personal für die Zukunft noch viel Freude bei der Begegnung mit Leo.
Inklusion total - hieß es in diesem Jahr an den närrischen Tagen, denn die Bewohner und Bewohnerinnen des „AWO Haus Spielberg" konnten tatsächlich täglich in verschiedenen Formationen an einem der fastnachtlichen Events in der Umgebung teilnehmen.
Im Vergleich zu Ettlingen ging es am Faschingsdienstag in Waldbronn schon etwas gemütlicher zu, denn die Anreise war nicht beschwerlich und die Besucherzahl hielt sich auch in Grenzen, verglichen mit einem solchen Spektakel in den Städten. Das soll aber nicht heißen, dass es nichts zu sehen gab in unserer Nachbargemeinde, denn beim Umzug in den Ortsteilen Reichenbach und Busenbach sorgten ca. 40 Gruppen mit um die 900 Teilnehmern mit ihrem närrischen Treiben für eine ausgelassene Stimmung.
Wem schließlich bei dem vielen Schauen und Staunen der Magen knurrte, konnte sich beim Straßenfest in der Stuttgarter Straße mit Essen und Trinken eindecken. All diejenigen, denen nach dem Umzug noch immer nach Feiern zumute war, hatten Gelegenheit, sich bei der After-Umzugsparty mit DJ Peter B. im Lindenbräu weiter zu vergnügen. Für diese wird es dann vermutlich zu Fastnacht fast Nacht geworden sein. Aber zur Geisterstunde ist der Spuk dann schon wieder vorbei und es heißt: ein letztes lautstarkes dreifaches Helau bis zum Wiedersehen in der 5. Jahreszeit in 2025!
Genau um 14.11 Uhr nahm das Spektakel mit 78 Zugnummern seinen Lauf. Die Aufstellung der Gruppen fand in der Schöllbronner Straße statt. Ettlingens Bürgermeister Moritz Heidegger ließ es sich nicht nehmen, ganz vorne mitzumarschieren. Unter Begleitung von verschiedenen Guggemusikgruppen, beispielsweise den Hardtseegugge aus Ubstadt-Weiher oder den Bichama Scholwadrebla aus Bretten setzen sich die professionellen Fastnachter in Bewegung. Die Men DIP Morris aus der Ettlinger Partnerstadt Clevedon verbreiteten mit ihren Straßentänzchen viel gute Laune in den engen Gässchen der Altstadt. Dort wartete das närrische Publikum schon dicht gedrängt auf das Eintreffen der furchterregenden Gestalten, auf Konfettiregen, fliegende Bonbons und Lutscher. Die Bewohner*innen vom AWO Haus und ihre Begleiterinnen waren froh, nach ihrer strapaziösen Anreise durch Menschenmassen und Verkehrschaos mit dabei sein zu können.
Also denne: Narri, Narro und Helau bis zum nächsten Jahr!
Am 4. Februar war es endlich wieder so weit: Die dreistündige Prunksitzung für Menschen mit und ohne Behinderung der Veranstalter: Wasener Carneval Club (WCC), Lebenshilfe und die Hagsfelder Werkstätten luden zum 24. Mal ein zu ihrer beliebten Veranstaltung, bei der die Schlossgartenhalle durch das närrische Treiben regelmäßig zum Beben gebracht wird.
Wie bei solchen Events üblich, gab es auch ein Motto, nämlich 'Vive la France', mit dem man wohl an die 70 Jahre währende Freundschaft zwischen Ettlingen und Epernay erinnern wollte. Um dies zu verdeutlichen, hatten die Veranstalter eine Unzahl an blau-weiß-rotem Dekorationsmaterial in der großen Halle verteilt. Dazu passend trug eine große Anzahl von Narren bequeme Ringelshirts oder gar Baskenmützen. Diverse Tanzgarden und Tanzmariechen zeigten gleich zu Anfang ihr Können, zum Beispiel die Wasenküken, die mit ihrem Gummibärentanz begeisterten. Eine rundum gelungene Veranstaltung und ein Dank an die Begleiter*innen, welche die Teilnahme der Narren vom AWO-Haus durch ihr Engagement möglich gemacht haben.
Also dann: ein dreifaches Helau, Helau, Helau bis zum nächsten Jahr in der Schlossgartenhalle!
Haustiere sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. In den deutschen Haushalten lebten im Jahre 2022 34,4 Millionen Haustiere unterschiedlichster Art, und das hat seinen guten Grund: Die Wissenschaft ist überzeugt, dass Menschen ein biologisch begründetes Bedürfnis haben, mit anderen Lebewesen aus der Natur in Verbindung zu treten. Diese Tatsache macht sich auch die tiergestützte Pädagogik zunutze, in der Tiere, oft Pferde Hunde und Katzen, aber auch exotische wie beispielsweise Alpacas therapeutisch eingesetzt werden. In diesem Sinne wurde vom Verein Kaleidoskop schon vor Jahren eine Begegnung mit Pferden auf einem Hof in der Nähe für die Bewohner*innen und Tagesgäste des „AWO Haus Spielberg" finanziert.
Nachdem die kostspielige Behandlung des Augentumors der (zugelaufenen) Heimkatze Momo nicht erfolgreich war, musste diese kurz vor Weihnachten eingeschläfert werden, was große Traurigkeit auslöste. Nun gilt es, sich mehr auf die kleinen Geschöpfe zu konzentrieren, welche die Natur um das Haus herum bietet. Die AWO Mitarbeiterin Anja Wandelt, die sich auch um Momo gekümmert hatte, ist dabei mit großer Geduld engagiert, indem sie mit einzelnen Bewohnern Eichhörnchen und Vögel zähmt, sodass sie die Menschen mit Behinderung ganz aus der Nähe beobachten können. Für Futter und Häuschen kommt unser Verein auf.